Browser-native Webkomponenten ohne Overhead
Frontend

Browser-native Webkomponenten: Overhead spare

Im letzten Jahrzehnt hat sich die Art und Weise, wie wir Webanwendungen entwickeln, stark verändert. Die Einführung von Frameworks wie Angular, React und Vue hat uns geholfen, komplexe Benutzeroberflächen zu erstellen und den Entwicklungsprozess zu vereinfachen. Doch manchmal benötigen wir eine leichtgewichtigere Lösung, um unabhängige, wiederverwendbare Komponenten zu erstellen. Hier kommen browser-native Webkomponenten ins Spiel.

Was sind browser-native Webkomponenten?

Browser-native Webkomponenten sind ein Standardsatz von Technologien, der es uns ermöglicht, benutzerdefinierte HTML-Elemente zu erstellen und wiederzuverwenden. Sie bestehen aus drei Hauptbestandteilen: (1) dem Shadow DOM, (2) dem Custom Elements API und (3) HTML Templates. Indem wir diese Technologien kombinieren, können wir unsere eigenen Komponenten erstellen, die gut isoliert, wiederverwendbar und unabhängig vom verwendeten Framework sind.

Wie funktionieren browser-native Webkomponenten?

  1. Shadow DOM: Der Shadow DOM ermöglicht es uns, den DOM-Baum eines Elements zu isolieren und zu manipulieren, ohne dass diese Änderungen die restliche Seite beeinflussen. Dadurch können wir unseren Komponenten einen eigenen internen DOM-Bereich geben, der von außen nicht zugänglich ist.
  2. Custom Elements API: Das Custom Elements API ermöglicht es uns, benutzerdefinierte HTML-Elemente zu definieren und mit JavaScript zu verknüpfen. Wir können unsere eigenen Tags erstellen, z.B. <my-component>, und ihnen Verhalten und Eigenschaften zuweisen.
  3. HTML Templates: HTML Templates bieten eine Möglichkeit, den Markup für unsere Komponenten zu definieren, ohne dass er sofort im DOM gerendert wird. Wir können unseren HTML-Code in einem <template>-Tag ablegen und ihn bei Bedarf klonen und einfügen.

Hier ist ein einfaches Beispiel, wie man einen benutzerdefinierten Webkomponenten mit Vanilla JavaScript erstellt:

class MyComponent extends HTMLElement {
  constructor() {
    super();
    this.attachShadow({ mode: 'open' });
  }

  connectedCallback() {
    this.shadowRoot.innerHTML = `
      <style>
        /* Stilregeln für den Shadow DOM */
      </style>
      <div>
        <!-- Inhalt der Komponente -->
      </div>
    `;
  }
}

customElements.define('my-component', MyComponent);

In diesem Beispiel haben wir eine Klasse MyComponent erstellt, die von HTMLElement erbt. Im Konstruktor rufen wir attachShadow() auf, um einen Shadow DOM für unsere Komponente zu erstellen. Dann fügen wir im connectedCallback()-Lebenszyklus-Hook den Inhalt für unseren Shadow DOM hinzu. Dieser Inhalt kann CSS-Stile, HTML-Markup und JavaScript-Logik enthalten.

Welche Firmen nutzen browser-native Webkomponenten?

Browser-native Webkomponenten haben in der Webentwicklung an Popularität gewonnen und werden von verschiedenen Unternehmen und Projekten eingesetzt. Ein bekanntes Beispiel ist Google, welches Webkomponenten in vielen seiner Produkte verwendet, wie z.B. in Google Workspace (früher G Suite) und Google Chrome Extensions. Andere Unternehmen wie Microsoft, Mozilla und GitHub unterstützen ebenfalls die Verwendung.

Weiterhin setzen auch viele Open-Source-Projekte browser-native Webkomponenten ein. Zum Beispiel verwendet das Polymer-Projekt von Google Webkomponenten als grundlegende Bausteine für die Entwicklung von Webanwendungen. Das Material Design Framework von Google basiert ebenfalls auf Webkomponenten und bietet eine Sammlung von wiederverwendbaren UI-Komponenten.

Darüber hinaus haben viele JavaScript-Frameworks und Bibliotheken begonnen, browser-native Webkomponenten zu unterstützen. Zum Beispiel bietet Angular mit seinem Angular Elements-Paket die Möglichkeit, Angular-Komponenten als Webkomponenten zu exportieren. Auch Vue.js hat mit Vue Custom Elements eine ähnliche Funktion eingeführt. Diese Frameworks erleichtern es den Entwicklern, ihre bestehenden Komponenten in browser-native Webkomponenten umzuwandeln und sie in verschiedenen Umgebungen einzusetzen.

Pro / Kontra

Ein weiterer Vorteil von browser-native Webkomponenten ist ihre Unabhängigkeit von bestimmten Frameworks. Da sie auf den nativen Webtechnologien basieren, können sie in verschiedenen Projekten und Frameworks verwendet werden. Dadurch können Entwickler Komponenten erstellen, die nicht an ein bestimmtes Framework gebunden sind und flexibel in unterschiedlichen Umgebungen eingesetzt werden können.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass browser-native Webkomponenten nicht für alle Anwendungsfälle die beste Lösung sind. Sie sind besonders nützlich für kleinere, unabhängige Komponenten oder für den Austausch von Komponenten zwischen verschiedenen Frameworks. Für umfangreiche Anwendungen mit komplexem Zustandsmanagement und Datenfluss sind Frameworks wie Angular, React oder Vue.js möglicherweise besser geeignet.

Fazit

Browser-native Webkomponenten bieten eine alternative Möglichkeit, wiederverwendbare Komponenten in Webanwendungen zu erstellen. Durch die Kombination von Shadow DOM, Custom Elements API und HTML Templates können Entwickler benutzerdefinierte Komponenten erstellen, die gut isoliert, wiederverwendbar und unabhängig von bestimmten Frameworks sind. Sie werden von Unternehmen wie Google in verschiedenen Produkten eingesetzt und finden auch in der Open-Source-Community Anklang. Mit der Unterstützung durch Frameworks wie Angular und Vue.js wird die Verwendung von Webkomponenten erleichtert. Es ist wichtig zu beachten, dass browser-native Webkomponenten nicht für alle Anwendungsfälle die beste Wahl sind, aber sie bieten eine weitere Option für die Entwicklung von Webanwendungen mit leichtgewichtigen, unabhängigen Komponenten.


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